Am heutigen Donnerstag, den 7.10.201, fand eine Planungsbesprechung zwischen Gemeindeverwaltung, Architekten und Fachplanern bzgl. des Rathaus-Neubaus statt. Es wurden die nächsten Schritte sowie eine aktualisierte Kostenberechnung besprochen.

Nachfolgend aktuelle Fragen und Antworten:

Wie ist der aktuelle Stand der Planungen und wie sieht der weitere Zeitplan aus?

Das Bürgerbegehren und der Bürgerentscheid waren natürlich eine „Vollbremsung“ für das Projekt „Neubau eines Rat- und Bürgerhauses“. Nachdem das Ergebnis des Bürgerentscheids festgestellt war, ist die Maschinerie aber wieder angelaufen. Die Planungen wurden – besonders im Hinblick auf den Kostenrahmen – auf den Stand Oktober 2021 aktualisiert. Am heutigen Tage hat dazu ein Austausch zwischen Gemeindeverwaltung, Architekten und Fachplanern stattgefunden. Dabei wurden eine aktualisierte Kostenberechnung, der Zeitplan sowie die nächsten Schritte erörtert.

Noch in diesem Monat wird der Bauantrag beim Landkreis Cloppenburg eingereicht. Parallel dazu soll die Änderung des betroffenen Bebauungsplanes abgeschlossen werden. Ebenfalls wird es in den nächsten Wochen weitere Abstimmungsgespräche zum Start der Ausführungsplanung und Vorbereitung der Ausschreibungen geben. Erste Ausschreibungen für die Bauarbeiten sollen nach der aktuellen Planung im 1. Quartal 2022 – also zu einer Zeit, in der die Ausschreibungsergebnisse grundsätzlich niedriger ausfallen als rund um die Mitte des Jahres – erfolgen. Baustart für den ersten Bauabschnitt (Verwaltungstrakt) ist dann für Mai 2022 vorgesehen. Im Laufe der Ausführungsplanung wird auch der Zeitplan für das Gesamtprojekt (2. Bauabschnitt, Außenanlagen, usw.) erarbeitet.

Gibt es schon eine neue Kostenrechnung? Wirkt sich die aktuelle Materialknappheit auf den Neubau des Rat- und Bürgerhauses aus?

Der Architekt und das Fachingenieurbüro haben die Kostenberechnungen auf den aktuellen Stand der Preisentwicklung und aktuelle Förderkulissen angepasst. Wie zu erwarten war, sind die berechneten Kosten für den Bau gestiegen. Die berechneten Gesamtkosten haben sich von rund 9,2 Millionen Euro im Herbst 2020 auf rund 11,3 Millionen Euro (11.307.210,80) erhöht. Durch die gestiegenen Baukosten und eine neue Förderkulisse sind aber auch die geplanten Einnahmen durch Förderungen (Städtebauförderung und KfW-Förderung) auf rund 1,32 Millionen Euro gestiegen. Für die Gemeinde Barßel bleibt somit ein Finanzierungsanteil von knapp 10 Millionen Euro (9.998.670,87). Dieser lag bei der Berechnung im Herbst 2020 bei rund 8,4 Millionen Euro.

Die Knappheit bestimmter Materialien hat eindeutige Auswirkungen auf die Preise am Markt- Ob sich im späteren Bauablauf auch Verzögerungen durch Materialknappheit ergeben, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Man muss dieses Thema aber auf jeden Fall im Blick behalten.

Wie haben sich die Baustoffpreise für das neue Rathaus im Einzelnen entwickelt?

Die Kostenberechnung für den Neubau des Rat- und Bürgerhauses ist angepasst worden an aktuelle Indexwerte und allen voran an die tatsächlichen Preissteigerungen, die das Statistische Bundesamt ermittelt hat. Tatsächlich hat es leider ausgerechnet im Laufe des letzten Dreivierteljahres eine wahre Preisexplosion bei vielen Baustoffen gegeben. Zusammengenommen macht das bei der Kostengruppe 300 (Baukonstruktionen) eine Steigerung von 16 Prozent. Bei der Kostengruppe 400 (Technische Anlagen) liegt die Steigerung sogar bei knapp 35 Prozent. Die Preissteigerungen gestalten sich aber je nach Baustoff sehr unterschiedlich. Während etwa beim Konstruktionsvollholz innerhalb eines Jahres eine durchschnittliche Preissteigerung von mehr als 70 Prozent ermittelt wurde, liegen Dachlatten bei rund 40 Prozent, Dämmplatten bei knapp 20 Prozent und Frischbeton bei unter 5 Prozent. Für das konkrete Bauvorhaben des Rat- und Bürgerhauses ist vor allen Dingen der Preisanstieg beim Betonstahl von besonderer Bedeutung, dieser liegt bei mehr als 40 Prozent.

Gibt es außer der Reduzierung der Grundfläche noch irgendwelche Änderungen an den Neubauplänen?

Außer der im September 2020 vom Gemeinderat beschlossenen Reduzierung der Grundfläche (Einsparung rund 250.000 Euro) gibt es keine weiteren Änderungen. Der Bau wird so, wie er vom Rat beschlossen wurde und wie er Gegenstand des Bürgerentscheides im August 2021 war, umgesetzt.