Landkreis Cloppenburg. Das am Samstag in der Gemeinde Lastrup beginnende Pilotprojekt, das Covid-19-Impfungen der über 80-jährigen Bürgerinnen und Bürger in einem mobilen Impfzentrum vorsieht, wird anschließend auf den gesamten Landkreis ausgeweitet. Darauf haben sich am Montag Landrat Johann Wimberg und die Bürgermeister der 13 Städte und Gemeinden und der Landkreis verständigt.

„Ich freue mich, dass die Städte und Gemeinden die ausgestreckte Hand des Landkreises ergreifen und damit nun Impfungen vor Ort für die Zielgruppe der über 80-jährigen angeboten werden können, die nicht in einem Senioren- oder Pflegeheim leben und dort bereits geimpft wurden“, erkläre Landrat Johann Wimberg.

Es ist dem Landkreis und seinen Städten und Gemeinden ein dringendes Anliegen, im ganzen Kreisgebiet dezentral und nahe am Wohnort allen älteren Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot auf kurzen Wege bieten zu können und so viele Menschen wie möglich sicher vor einer schweren Covid-19-Erkrankung zu schützen.

Der Vorsitzende des Kreisverbandes des Städte- und Gemeindebundes Bürgermeister Michael Fischer zeigte sich gleichermaßen erfreut über die gemeinsame Initiative. Es sei im Interesse der Menschen in den Kommunen, dass sie auf kurzen Wege so bald wie möglich ein Impfangebot bekommen, so Fischer weiter. Dass der Landkreis Cloppenburg hier Vorreiter in Niedersachsen sei, begrüßen alle Bürgermeister uneingeschränkt. Wichtige Fragen hätte man klären und abstimmen können. Es sei auch nachvollziehbar, dass man nicht zeitgleich in allen 13 Städten und Gemeinden impfen könne, so der Emsteker Bürgermeister, denn der Landkreis habe es nicht in der Hand, wie viel Impfstoff geliefert werde.

Gemäß der deutschen Impfstrategie werden zunächst die für eine Impfung in Frage kommenden Bürgerinnen und Bürger von der für sie zuständigen Stadt und Gemeinde ausgewählt und über die Impfungen schriftlich informiert. Mit einem beiliegenden Vordruck können die Bürgerinnen und Bürgern zurückmelden, ob sie geimpft werden wollen. Anschließend werden diese dann über den Zeitpunkt und Ort der Impfung informiert. Dieser erste Schritt soll zeitnah in allen Städten und Gemeinden gegangen werden.

Nach der ersten Information der Bürger werden die Städte und Gemeinden passende Örtlichkeiten suchen, die sich für die Impfungen eignen. Dabei kann es sich unter anderem um Sporthallen oder Gebäude eignen, in denen Blutspenden angeboten werden. Diese sind in der Regel barrierefrei gestaltet und auf größere Personenzahlen ausgerichtet.

Welche Stadt oder Gemeinde nach Lastrup ein mobiles Impfzentrum anbieten wird, wird nun vom Landkreis geprüft, der auch die Impfteams und die medizinische Infrastruktur organisiert. Wichtige Kriterien für die Reihenfolge sind die Anzahl der zur Verfügung gestellten Impfdosen im Verhältnis zur Anzahl der impfbereiten Personen am jeweiligen Ort, die Lage des Ortes und damit verbundene Fahrtwege für die Impfteams sowie die Entwicklung der Pandemie im Gebiet des Landkreises und damit verbundene Dringlichkeiten. Zum Ende des ersten Quartals 2021 sollen die Impfungen in dieser Personengruppe im Landkreis abgeschlossen sein. Ob dieses Ziel erreicht wird, hängt vor allem an der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab.

Der Landkreis Cloppenburg startet mit seinen Städten und Gemeinden ein Pilotprojekt, um jede Impfdosis, die vom Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt wird, schnellstmöglich zu verabreichen. Normalerweise sollte die Koordination der Impfungen zentral über das Land Niedersachsen und die Impfungen größtenteils im zentralen Impfzentrum erfolgen. Die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen wurden aber besonders schnell abgeschlossen. Jedes der drei Impfteams hat bislang pro Einsatztag bis zu 130 Personen geimpft. 391 waren es an nur einem Tag – ein Höchstwert in Niedersachsen. Es stehen nun genug Kapazitäten für ein Angebot an die nächste Personengruppe, die über 80-Jährigen, zur Verfügung. Da diese oft schwerlich größere Strecken, etwa zum Impfzentrum, reisen können, wird ihnen nun ein Angebot vor Ort gemacht. Dieser Cloppenburger Sonderweg erfährt auch die Unterstützung des Sozialministeriums des Landes Niedersachen, das das Pilotprojekt begrüßt.

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