Mit einem Festakt im kleinen Rahmen wurde Dr. Gustav Schünemann nun die Ehrenbürgerwürde verliehen. In der Scheune im Moor- und Fehnmuseum hatten sich die geladenen Gäste versammelt, um gemeinsam auf die Taten zurück zu blicken, mit denen sich Herr Schünemann den Titel „Ehrenbürger“ redlich verdient hat.

 

Nach einer Rede und der Urkunden-Übergabe von Bürgermeister Nils Anhuth, den Dankesworten von Gustav Schünemann, die sein Sohn Henning Schünemann in seinem Namen vortrug und der musikalischen Begleitung der Gruppe „A Mano“ wurden auf dem Museumsvorplatz das neue Straßenschild und eine dazugehörige Tafel enthüllt. Ab nun trägt der dortige Platz den Namen „Dr.-Gustav-Schünemann-Platz“. Zudem zeigt die Tafel vor dem Museumseingang ein Bild von Gustav Schünemann und die Eckdaten seiner Verdienste auf.

 

Der Apotheker Dr. Gustav Schünemann hatte sich viele Jahrzehnte für seine Wahlheimat Elisabethfehn eingesetzt. Einstimmig hatte der Gemeinderat im März daher dem Antrag der CDU-Fraktion zugestimmt, um Schünemann die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Der Grund für die Zustimmung aller war ganz deutlich: Dr. Gustav Schünemann hat sich mit seinem Engagement für die Gemeinde Barßel eingesetzt und so ist die Gemeinde auch heute noch durch sein Handeln geprägt. Die Liste seiner Verdienste ist dabei lang.

 

Dr. Gustav Schünemann (Jahrgang 1931) ist in der Magdeburger Börde aufgewachsen und war seit 1959 als Apotheker in der Gemeinde tätig. Er ist Mitbegründer des Orts- und Verschönerungsvereins Elisabethfehn (OVE) und war von Beginn an bis 2001 dessen Geschäftsführer und Ideengeber, z. B. als Initiator des heute noch bestehenden Campingplatzes Osterhausen. Durch eine von ihm organisierte Protestaktion verhinderte Schünemann in den 1970er Jahren mit seinen Mitstreitern die Schließung des Elisabethfehnkanals.  Außerdem etablierte er Mitte der 80er Jahre das Moor- und Fehnmuseum in Elisabethfehn und entwickelte das Museum zu einer der wichtigsten Touristenattraktionen im Erholungsgebiet Barßel und Saterland. 

 

Der neue Ehrenbürger erarbeitete und führte zudem ein umfangreiches digitalisiertes Dorfarchiv, das er im vergangenen Jahr an das Moor- und Fehnmuseum zur Weiterentwicklung übergegeben hat. Außerdem ist Schünemann Mitbegründer des „Fremdenverkehrsvereins für das Erholungsgebiet Barßel“ (heute: „Erholungsgebiet Barßel und Saterland“) und führte bis zum Jahre 2009 diesen Verein als Vorsitzender. Herausragendes Ergebnis dieser Zusammenarbeit war die von ihm erdachte und dann ins Leben gerufene Deutsche Fehnroute.

 

Dr. Gustav Schünemann ist der zweite Ehrenbürger der Gemeinde Barßel überhaupt. Erster Ehrenbürger der Gemeinde Barßel wurde im Jahr 1953 Dr. Wilhelm Wielandt, der Gründer des Torfkokswerkes in Elisabethfehn.