Besucher mit Mobilitätseinschränkungen können einen  Rundgang durch das Moor- und Fehnmuseum  Elisabethfehn nicht in vollen Zügen genießen. Insbesondere die Ausstellungen  im Obergeschoss  sind  für  Menschen mit einer Gehbehinderung bzw. Rollstuhlfahrer  unerreichbar. Einen Fahrstuhl gibt es nicht. Doch das wird sich schon bald für diese Besuchergruppe  ändern. Zumindest Visuell. Das Museum erhält zwei Computerterminals.  Der speziell für mobilitätseingeschränkte Menschen zusammengestellte visuelle Rundgang durchs Museum verzichtet bewusst auf Steigungen, Treppen und Schwellen. Unvermeidliche Barrieren können so auf der Route in einem übertragenen Sinne überwunden werden.   „Seit Eröffnung der  neuen Dauerstellung erleben wir immer wieder  eine mehr oder weniger große Unzufriedenheit bei den Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die die Abteilung  „Leben mit dem Moor“, die ein relevanter Bestandteils des Museumsrundgangs ist, nicht berücksichtigen können. Das gilt gleichermaßen für die Sonderausstellungen.  Ihre Bekannten oder Verwandten  können die Treppen  hochgehen und sie müssen unten warten. Das ist unbefriedigend „, sagt Antje Hoffmann, Leiterin des Elisabethfehner Museums.  Umso sehr freut sie sich, dass schon bald ein visueller Rundgang durch das Museum möglich ist.

Möglich macht die Anschaffung eine Finanzspritze von 16000 Euro  aus dem „Sofortprogramm  für Heimatmuseen“ des Bundes. Dafür hatte sich insbesondere MdB Silvia Breher (CDU), Beauftragte für Kultur und Medien eingesetzt. Weitere 5000 Euro gab es von der Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken und 1000 Euro  vom Förderverein des Museums für das rund 22000 Euro Projekt.  „Wir freuen uns, dass alles so schnell geklappt hat“, meinten  der Vorsitzende des Fördervereins Hans  Eveslage, MdB Silvia Breher und Barßels Bürgermeister Nils Anhuth.  Mit Hilfe des Terminals werden in Zukunft einzelne Besucher und auch Mitglieder von Besuchergruppen trotz eventueller körperlicher Einschränkungen voll in den Museumsbesuch  einbezogen.  „Die  fahrbaren Terminals  stellen zwar keine optimal Lösung dar, weil das Gegenständliche bzw.  das haptische Erleben ausbleibt, sie zeigen den Betroffenen  aber, dass wir ihre Einschränkung ernst nehmen und im Rahmen des für uns Machbaren versuchen Abhilfe zu schaffen“, erklärt die Musuemsleiterin. Ab 2021  kann dann erfahren werden, was wir in der Ausstellung „Leben mit dem Moor“ vermitteln. Aber auch die Inhalte der wechselnden Sonderausstellungen werden für sie zugänglich. Im Fehnhaus werden die Inhalte  aus dem Obergeschoss „Leben mit dem Moor“ in einen Touchscreen-Monitor eingepflegt.  Für das Besucherterminal im Kanalwärterhaus, welches die Inhalte der Sonderausstellungen präsentieren sollen, ist die Anlage eines Content Management Systems (CMS) sinnvoll.  „Wir können hier alles selbst einpflegen, bearbeiten und organisieren“, sagt Hoffmann.  Auf einen Fahrstuhl oder Treppenlift hat man bewußt verzichtet. Sowohl aus Platzgründen als auch wegen der räumlichen  Anordnung. Aber auch aus finanziellen Gründen, denn so eine Maßnahme kostet rund 80000 Euro.

Text & Foto: M. Passmann