Für viele mag es „eine Ewigkeit her“ sein, aber wer Kriegsgräber pflegt, fühlt sich der Geschichte verbunden und hat einen ganz anderen Zugang zu einem unrühmlichen Zeitabschnitt in der deutschen Geschichte – dem ersten Weltkrieg.
So geht es auch Egon Schillemat, der in den vergangenen 15 Jahren, seit 2004, die Pflege für zwei Soldatengräber auf dem Ev.-luth. Friedhof in Elisabethfehn / Drei Brücken geleistet hat.
Um den 85jährigen Barßeler zu ehren und ihm für seinen ehrenamtlichen Einsatz zu danken, hatte Bürgermeister Nils Anhuth Herrn Schillemat ins Rathaus Barßel eingeladen.
Herr Schillemat hat bei dem Pressetermin beschrieben, wie er mit ganzem Herzen dabei war, wenn er die Gräber von Wassili Jegorow und Sergei Poymandinkow zu den entsprechenden Jahreszeiten, wie es in der Grabpflege üblich ist, hergerichtet hat. Zu „Totensonntag“ gab es dann auch noch ein Grabgesteck, zum Gedenken an die beiden Russen, die 1918 im Gefangenenlager in Edewechterdamm in jungen Jahren verstorben sind.
Nun ist es aber so, dass Herr Schillemat aus altersbedingten Gründen die Grabpflege nicht mehr leisten kann, wie er Bürgermeister Anhuth gegenüber geklärte. Da die Gräber aber das sogenannte „Ewigkeitsrecht“ besitzen, und diese Ruhestätten auch als Mahnmal an die Opfer der schrecklichen Kriegszeit erinnern sollen, ist es ihm ein persönliches Anliegen, einen geeigneten Nachfolger oder Nachfolgerin für die Pflegearbeiten zu finden.
Bürgermeister Anhuth sagte seine Unterstützung bei der Suche zu, da er die Kriegsgräberfürsorge ebenfalls als wichtige Aufgabe ansieht, die die Nachfolgegenerationen zu leisten haben. Das „ewige Ruherecht“ für gefallene Soldaten gilt es zu achten, und so soll durch einen öffentlichen Aufruf in der Presse und auch über die Homepage der Gemeinde Barßel versucht werden, Jemanden für den ehrenamtlichen Einsatz in der Kriegsgräberpflege zu finden. Kosten entstehenden nicht, da seitens des Landkreises ein fester Geldbetrag ausgezahlt wird. Interessierte wenden sich bitte an die Gemeindeverwaltung Barßel, Frau Juzewitz, vormittags unter Telefon 04499 / 8133.
Für Herrn Schillemat gab es nach dem Pressegespräch als Dankeschön eine Urkunde der Gemeinde Barßel, in der ihm nochmals Dank und Anerkennung für die geleistete ehrenamtliche Arbeit im Namen der Kommune ausgesprochen wird, und ein Präsent in Form eines Frühstücksgutscheines und die schöne, rote Werbetasse für den morgendlichen Tee oder Kaffee, über die sich Herr Schillemat besonders freute.