Ein „erster Schultag“ der besonderen Art steht den Abschlussklassen in Niedersachsen am kommenden Montag bevor. Erstmals seit dem 13. März findet in den Schulen wieder Unterricht statt – das gilt auch für die Integrierte Gesamtschule (IGS) in Barßel. In den letzten Tagen liefen hier die Vorbereitungen auf Hochtouren, doch die Schulleitung und ihr Team sind nun bestens für den „Corona-Schulstart“ gewappnet.
Simone Petzold, Schulleiterin der IGS Barßel, und ihre Kolleginnen und Kollegen haben viele vorbereitende Maßnahmen getroffen. Anlässlich der stufenweisen Wiedereröffnung der Schulen in Niedersachsen hatte das niedersächsische Kultusministerium einen Muster-Hygieneplan für die Corona-Pandemie erarbeitet. An diesen Plan wird sich die Schule natürlich halten, hat aber auch noch darüber hinaus gehende Regeln für Schulgebäude und Schulhof aufgestellt. Diese wurden als Hinweisschilder im gesamten Schulgebäude aufgehängt. Pfeile auf dem Boden weisen von nun auf die Wegeführung und Abstandsregelungen hin. Damit keine Türklinken und Griffe berührt werden müssen, stehen alle Türen in der Schule auf.
Simone Petzold erklärt weiter: „Obwohl der Hygieneplan des Kultusministeriums keine Pflicht zum Tragen des Mund- und Nasenschutzes vorsieht, haben wir uns an der IGS für diese Pflicht – zum Schutze aller Lehrkräfte und Schüler – entschieden.“ Da ab dem 27.04. Maskenpflicht in Niedersachsen gilt, und die Schüler beim Einkaufen und im Schulbus sowieso Masken aufsetzen müssen, habe man so entschieden. Alle Schülerinnen und Schüler wurden vorab schriftlich über die Hygieneregeln inklusive Maskenpflicht an der IGS informiert.
Insgesamt werden rund 100 Schülerinnen und Schüler aus den Abschlussklassen der Jahrgänge 9 und 10 das Gebäude wieder betreten, allerdings nicht alle gleichzeitig. Die Schüler wurden in zwölf Gruppen aufgeteilt. „Pro Tag werden sechs Gruppen à neun Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die Gruppen wechseln täglich.“, berichtet die Schulleiterin. Jede Neuner-Gruppe wird, unter Einhaltung der Abstandsregeln, in einem eigenen Klassenraum unterrichtet. Dabei betritt jede Gruppe das Schulgebäude durch einen extra zugewiesenen Eingang, damit sich die Schülergruppen nicht begegnen.
Für die Pausen wird der Schulhof ebenfalls in sechs Bereiche unterteilt. Jedem Pausenbereich wurde ein Lehrer als Pausenaufsicht zugeteilt. Außerdem werden im Schulgebäude nur ausgewählte sanitäre Anlagen geöffnet haben. Jedem Toilettenraum wurde eine Reinigungskraft zugeteilt, die die Toiletten regelmäßig reinigt und zudem auf die Abstandsregeln in den Räumlichkeiten achtet.
Bei der Einteilung der Lehrkräfte für die einzelnen Gruppen wurde besonders darauf geachtet, dass die Schüler weiterhin von denjenigen Lehrern betreut werden, die die Abschlussklassen auch „unter normalen Umständen“ unterrichtet haben. „Besonders in den Abschlussklassen ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Lehrern vertrauen und sie nicht nur vom Pausenhof kennen“, so Petzold. Es unterrichten jedoch nur die Lehrkräfte, die nicht zur Risikogruppe gehören. Lehrpersonal, das zur Risikogruppe gehört oder sich einen Haushalt mit einer Person teilt, die zur Risikogruppe gehört, arbeiten von zuhause aus.
Am ersten Schultag am Montag wird es eine Einführung in die korrekten Hygienemaßnahmen geben, bevor der Unterricht wieder stattfinden kann. Insgesamt fühlt sich das Kollegium der IGS gut auf die Situation vorbereitet und hofft, dass sich auch alle Schülerinnen und Schüler an die bestehenden Regeln halten. Laut dem Stufenplan des Kultusministeriums werden am 4. Mai dann auch die Viertklässler der Grundschulen ihren „ersten Schultag“ antreten. So wie die IGS stehen auch alle Grundschulen im Gemeindegebiet in den Startlöchern und sind bestens auf die Schulöffnung vorbereitet.
„Wir als Gemeinde freuen uns, mit wieviel Engagement die Schulen im Gemeindegebiet sich auf den Start der Schule nach der sechs Wochen andauernden kompletten Schließung vorbereitet haben. Dafür ein herzliches Dankeschön“, meint Bürgermeister Nils Anhuth. Auch wenn mit der schrittweisen Öffnung der Schulen ein kleines Stück Alltagsstruktur und Normalität zurückkehrt, befinde man sich weiterhin in einer absoluten Ausnahmesituation, führt der Verwaltungschef weiter aus. „In dieser Krise müssen wir weiterhin gemeinsam daran arbeiten, durch eine konsequente Einhaltung der bestehenden Regeln die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und das Bestmögliche aus den neuen Gegebenheiten zu machen“, lautet der Appell von Nils Anhuth.