In Barßel ist ein Jugendparlament geplant
Spätestens auf den „Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus“ am Hafen und in Harkebrügge oder bei der Umsetzung des Skateparks ist klar geworden, die Jugend in der Gemeinde Barßel will politische Entscheidungen mitgestalten. Bürgermeister Nils Anhuth und die Gemeindejugendpflege möchten genau diesen Jugendlichen ein Sprachrohr geben und ein Jugendparlament auf die Beine stellen. Anfang April soll der Rat der Gemeinde über dieses Vorhaben abstimmen.
Bürgermeister Nils Anhuth brennt für die Idee: „Jugendliche und junge Erwachsene sind weder im Gemeinderat noch in den verschiedenen Beiräten vertreten. Das möchten wir jetzt ändern und das Jugendparlament ins Leben rufen.“ Er erklärt weiter: „Im Vorfeld habe ich die Idee den Fraktionsvorsitzenden vorgestellt und bin auf positive Rückmeldungen gestoßen. Wir sind daher guter Dinge, dass wir im April die Kandidaten für das erste Jugendparlament in der Gemeinde Barßel suchen können.“
Aus neun Sitzen soll das künftige Parlament nach den Plänen von Bürgermeister und Jugendpflege bestehen. Wahlberechtigt und wählbar sind alle Personen, die am letzten Tag des Wahlzeitraumes zwischen 12 und 21 Jahre alt sind und ihren Erstwohnsitz mindestens seit drei Monaten in der Gemeinde Barßel haben. „Nachdem sich hoffentlich Kandidaten bei uns gemeldet haben, führen wir im Juni eine Online-Wahlwoche durch, bei der die Jugendlichen ihre Stimme abgeben können. Dafür bekommen alle rund 1430 Wahlberechtigten eine Wahlbenachrichtigungskarte nach Hause geschickt. “ Alle Informationen zur Wahl und zur Bewerbung als Kandidat teilt die Gemeindeverwaltung nach dem Ratsbeschluss offiziell mit.
Wie sieht die Arbeit im Jugendparlament aus?
Das Jugendparlament soll für drei Jahre gewählt werden. Es kann Anträge stellen, die dann – wie auch beim Seniorenbeirat oder beim Beirat für Menschen mit Behinderungen – in der Politik behandelt werden. Regelmäßig wird das „JuPa“ im Ausschuss für Jugend, Familie, Senioren und Soziales von seiner Arbeit berichten. Das Gremium soll sich ansonsten selbst organisieren und eine Satzung erstellen. „Außerdem wählt das Jugendparlament einen Jugendbürgermeister, der oder die die Interessen der Jugend offiziell vertritt.“, sagt Nils Anhuth.
Betreut wird die Gruppe von Gemeindejugendpfleger Hartmut Börchers und seinem Mitarbeiter Michael Bohnen. Börchers sagt: „Das ganze Projekt steht und fällt natürlich auch mit der Betreuung des Parlaments und das hat sich die Gemeindejugendpflege auf die Fahne geschrieben. Wir werden die Jugendlichen bei allen Belangen und Fragen unterstützen.“ Wie die anderen Beiräte auch soll das Jugendparlament eine Pauschale für kleine Anschaffungen wie Material-, Druck- oder Portokosten erhalten. Bürgermeister Nils Anhuth ist sich sicher, dass in Zukunft aus dem Jugendparlament tolle Ideen in die Politik getragen werden: „Am Beispiel des Skateparks können wir sehen, dass sich die Jugend einbringen will und kann und vor allem auch, dass die Gemeindeverwaltung und der -rat den Ideen dieser Gruppe offen gegenüberstehen.“