Landkreis startet mit EWE größtes Breitband-Ausbauprojekt im Nordwesten        

Landkreis Cloppenburg. Gemeinsam haben  der Landkreis Cloppenburg und EWE den nächsten Internetturbo eingeschaltet: Ziel ist schnelles Netz für 7.600 Haushalte, davon 800 Gewerbebetriebe. Am 15.06.22 starteten die Baumaßnahmen für das NGA 2-Projekt mit einem symbolischen Spatenstich durch Landrat Johann Wimberg, EWE-Marktvorstand Michael Heidkamp, Dirk Gehrmann und Petra Hinrichs von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landkreises, einigen Bürgermeistern der Städte und Gemeinden, Vertreterinnen und Vertretern des Fördergebers AteneKOM und EWE-Kommunalbetreuer Gerhard Niemann sowie EWE-Projektleiter Daniel Böttcher.

Im Rahmen dieses geförderten Ausbauprojektes hatte der Landkreis ein Markterkundungsverfahren durchgeführt und Adressen mit einer Internetgeschwindigkeit von weniger als 30 Mbit/s im Download als Vorgabe des Bundes ermittelt. Mit den jeweiligen kreisangehörigen Kommunen sind insgesamt 365 Ausbaugebiete im gesamten Landkreis definiert worden.

„Gemeinsam arbeiten wir weiter sehr intensiv daran, unseren Landkreis mit allen Städten und Gemeinden zu digitalisieren“, erklärte Landrat Johann Wimberg, „eine zukunftssichere Internetanbindung ist sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen ein bedeutender Standortfaktor. Und hier haben wir in unserem Landkreis schon sehr viel zu bieten.“ Eigentlich sei der Breitbandausbau nicht Aufgabe des Landkreises und der Städte und Gemeinden.

Doch da Markt und Staat die erforderliche flächendeckende Versorgung mit leistungsfähigen Internet in Deutschland allein nicht sicherstellten, sei der Landkreise mit den Städten und Gemeinden gemeinsam in die Bresche gesprungen, um bei diesem wichtigen Zukunftsthema nicht hinterherzuhängen.

Nach Abschluss dieses mittlerweile vierten Ausbauprojektes des Landkreises Cloppenburg und seiner kreisangehörigen Städte und Gemeinden werden rund 28.000 Hausadressen und damit die Hälfte aller Adressen im Kreisgebiet über öffentlich geförderte breitbandige Internetanschlüsse verfügen. Der Landkreis Cloppenburg wird dann insgesamt 120 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert haben, wovon  63 Millionen Euro als Fördergelder eingeworben werden konnten. Hinzu kommt der privatwirtschaftliche Ausbau der Telekommunikationsunternehmen ohne Förderung, von der der Landkreis auch in erheblichem Maße profitiert.

Um die weißen, unterversorgten Flecken von der Landkarte verschwinden zu lassen, stehen in diesem Verfahren rund 45 Millionen Euro an Bundes- und rund 8 Millionen Euro an Landesfördermitteln bereit, die der Landkreis erfolgreich beantragt hatte. Die weiteren Kosten von rund 36 Millionen Euro tragen der Landkreis und die angehörigen Städte und Gemeinden je zur Hälfte.

„Es ist das derzeit größte Ausbauprojekt im Nordwesten, das wir gemeinsam angehen. Mit der Unterstützung des Bundes und des Landes ist es gelungen, einen riesigen Schritt in die Gigabitgesellschaft zu gehen“, freut sich Dirk Gehrmann, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, die die Breitbandausbauprojekte des Landkreises mit Kollegin Petra Hinrichs koordiniert. Leider bleibe jedoch noch immer ein erheblicher Kostenanteil beim Landkreis und seinen Städten und Gemeinden hängen.

Und Nils Anhuth, Vorsitzender des Städte- und Gemeindebundes ergänzt: „Wir sind froh, dass nun durch den gemeinsam finanzierten Ausbau weitere 7.600 Adressen mit Glasfaser versorgt werden. Gerade im ländlichen Raum ist das mehr als nötig.“

Die Bauvorbereitungen sind sowohl bei EWE als auch beim Landkreis bereits seit Monaten im vollen Gange. EWE kann aufgrund des in den vergangenen Jahren bereits errichteten engmaschigen Glasfasernetzes im Landkreis auf eine vorhandene Infrastruktur zurückgreifen. Dennoch sind noch viele zusätzliche Tiefbauleistungen notwendig.

„Um alle Haushalte und Unternehmen zu erreichen, sind trotz unseres bereits vorhandenen, umfangreichen Glasfasernetzes im Landkreis über 1.100 zusätzliche Tiefbaukilometer notwendig. Das zeigt deutlich, dass wir sehr ländliche Gebiete erschließen“, so EWE-Marktvorstand Michael Heidkamp, „wir werden alle profitierenden Haushalte auch noch persönlich informieren“.

Beim Breitbandausbau in den 365 vom Landkreis und den Kommunen definierten Projektgebieten kommt die sogenannte „FTTH“-Technologie (Glasfaser bis ins Haus) zum Einsatz. Da komplett auf leistungsdämpfende Kupferkabel verzichtet wird, garantiert diese moderne Glasfasertechnologie sehr hohe und stabile Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (1.000 Mbit/s).

Alle Haushalte und Unternehmen, die vom Ausbau der Breitbandinfrastruktur profitieren können, werden von EWE frühzeitig vor Baubeginn in den jeweiligen Kommunen über die Möglichkeiten, einen kostenlosen Glasfaserdirektanschluss zu beauftragen, informiert. Auskünfte zum Projekt und den betroffenen Adressen sind auch auf der Internetseite des Landkreises unter www.lkclp.de > Wirtschaft & Gewerbe > Wirtschaftsinformationen > Breitbandausbau verfügbar. Die Baumaßnahmen werden aufgrund des immensen baulichen Aufwandes bis Ende 2025 andauern.

Nach dem aktuellen Bauzeitenplan sollen die Arbeiten in der Gemeinde Barßel von Mitte 2022 bis Mitte 2023 durchgeführt werden.